
Erfahre alles zu aktuellen Vorschriften, neuen Schulungen und Trends rund um sichere Arbeitsplätze.
Erfahre alles zu aktuellen Vorschriften, neuen Schulungen und Trends rund um sichere Arbeitsplätze.
Das könnte ungeahnt Ihr Thema sein: Seit Juli 2024 gelten verschärfte Vorschriften für den Umgang mit Isocyanaten am Arbeitsplatz. Viele Unternehmen, insbesondere kleine und mittelständische Betriebe, sind sich des Einsatzes von Isocyanaten in ihren Prozessen nicht bewusst. Ein Problem, denn diese chemischen Verbindungen bergen bei falscher Handhabung erhebliche gesundheitliche Risiken. Daher ist es entscheidend, die neuen Anforderungen zu kennen und umzusetzen. Nur so schützen Sie die Gesundheit der Mitarbeiter und erfüllen rechtliche Verpflichtungen.
Isocyanate sind hochreaktive chemische Verbindungen. Sie werden in vielen Materialien und Produkten verwendet, darunter:
Häufigster Einsatz: im Bauschaum!
Viele dieser Stoffe werden in verschiedensten Branchen verwendet, wie z. B. in der Automobilindustrie, Möbelproduktion, Verpackungsindustrie und im Bauwesen. Isocyanate sind besonders nützlich, weil sie helfen, langlebige, flexible und beständige Materialien herzustellen. Doch die Reaktivität, die Isocyanate so vielseitig macht, kann auch gesundheitliche Gefahren mit sich bringen.
Isocyanate können schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen, wenn sie eingeatmet oder über die Haut aufgenommen werden. Zu den akuten Auswirkungen zählen Atemwegsreizungen, Husten, Atemnot und Augenreizungen. Chronische Exposition kann zu obstruktiven Atemwegserkrankungen, Asthma und allergischen Reaktionen führen. In extremen Fällen können Isocyanate sogar krebserregend wirken, insbesondere wenn sie über längere Zeiträume und in hohen Konzentrationen ausgesetzt werden.
Die neuen Vorschriften in der TRGS 430 zielen darauf ab, diese Risiken zu minimieren, indem sie klare Richtlinien für die Bewertung von Gefährdungen und die Umsetzung von Schutzmaßnahmen festlegen.
Sie sollten reagieren, insbesondere wenn Ihr Unternehmen in einer der oben genannten Branchen tätig ist. Dann besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Sie Isocyanate in irgendeiner Form verwenden. Diese elementaren Schritte sind jetzt zu unternehmen:
Stellen Sie in einer Bestandsaufnahme aller Produkte und Prozesse fest, ob Isocyanate verwendet werden. Prüfen Sie dazu die Sicherheitsdatenblätter (SDB) der eingesetzten Materialien genau. Achten Sie besonders auf Begriffe wie „Polyurethan“, „Diisocyanat“ oder „Isocyanat“ in den Inhaltsstoffen.
Sobald Sie wissen, dass Isocyanate verwendet werden, müssen Sie eine umfassende Gefährdungsbeurteilung durchführen. Diese Beurteilung sollte:
2.1 Expositionswege identifizieren
Wie gelangen die Isocyanate in den Körper Ihrer Mitarbeiter? Die Hauptaufnahmewege sind das Einatmen von Dämpfen oder Aerosolen und der Hautkontakt.
2.2 Arbeitsplatzbedingungen bewerten
Berücksichtigen Sie Faktoren wie Raumgröße, Lüftungsbedingungen und die Art der Tätigkeiten (z. B. Sprühapplikationen, thermische Prozesse), die das Risiko erhöhen könnten.
2.3 Potenzielle Gefährdungen dokumentieren
Identifizieren Sie alle möglichen Gefährdungen und dokumentieren Sie diese als Grundlage für Maßnahmen.
Dem Ergebnis Ihrer Gefährdungsbeurteilung entsprechend müssen Schutzmaßnahmen ergriffen werden:
3.1 Technische Maßnahmen
Hierzu zählen die Installation von Absauganlagen, das Verwenden von geschlossenen Systemen und die Minimierung der Exposition durch optimierte Arbeitsabläufe.
3.2 Organisatorische Maßnahmen
Dazu gehören die Begrenzung der Anzahl von Mitarbeitern, die den Stoffen ausgesetzt sind, sowie das Schaffen klarer Verfahrensweisen für den sicheren Umgang mit den Materialien.
3.3 Persönliche Schutzmaßnahmen
Mitarbeiter sollten mit geeigneter Schutzausrüstung ausgestattet werden, wie z. B. Atemschutzmasken, Schutzkleidung und Handschuhe. Diese Schutzausrüstungen müssen regelmäßig überprüft und gewartet werden.
Ein wesentlicher Bestandteil der neuen Vorschriften ist die Schulung der Mitarbeiter. Alle Beschäftigten, die mit Isocyanaten arbeiten oder damit in Berührung kommen könnten, müssen über die Gefahren aufgeklärt und in den entsprechenden Schutzmaßnahmen unterwiesen werden. Diese Schulungen sind regelmäßig zu wiederholen. Sie sollten in einer Sprache und Form stattfinden, die für alle verständlich ist.
Die Vorschriften sehen auch eine arbeitsmedizinische Vorsorge vor. Mitarbeiter, die regelmäßig mit Isocyanaten arbeiten, sollten zur frühzeitigen Erkennung von gesundheitlichen Beeinträchtigungen ärztlich überwacht werden. Diese Vorsorge ist besonders wichtig für Mitarbeiter, die einer hohen Exposition ausgesetzt sind oder bereits gesundheitliche Beschwerden haben.
Die neuen Vorschriften für den Umgang mit Isocyanaten sind umfangreich. Dennoch sollten sie gründlich erfüllt werden, um die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter*innen zu gewährleisten. Das beinhaltet die technische Umsetzung von Schutzmaßnahmen sowie die Sensibilisierung und Schulung der Belegschaft.
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